Bericht von Jörg Macke zur Studienförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung
Seit dem Frühjahr 2013 bin ich Stipendiat in der Studienförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Der Beginn meiner Förderzeit fällt mit der Entscheidung zusammen, vom Studienfach „Georessourcenmanagement“ an der RWTH Aachen in den interdisziplinären Studiengang „Soziologie, Politik und Wirtschaft“ an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen zu wechseln. Dass ein solcher Wechsel für ein Begabtenförderwerk überhaupt kein Problem darstellt, wenn er sinnvoll und reflektiert begründet wird, war für mich die erste äußerst positive Erfahrung, die ich mit der Studienförderung der KAS machte. Dieses Bild hat sich seitdem stetig verfestigt.
Das zurückliegende Auslandssemester habe ich am King’s College in London verbracht. Zum einen konnte ich auf diesem Weg die fachlichen Kenntnisse in meinen Studienfeldern vertiefen. Als ebenso wichtig erachte ich aber die Erfahrung, in einer vollkommen neuen Umgebung zu studieren, zu leben und keine Vorbehalte gegenüber „Fremdem“ zu haben, was gerade in der heutigen Zeit von großer Bedeutung ist. Nicht zuletzt wurden mir diese Erfahrungen durch die finanzielle Förderung im Rahmen des Stipendiums der Konrad-Adenauer-Stiftung ermöglicht, ohne die ich mir den Auslandsaufenthalt in London und das Studium am King’s College nur schwer hätte leisten können.
Dass die finanzielle Förderung eine wichtige Säule des Stipendiums darstellt, ist nicht zu leugnen, da sie den Stipendiaten Absicherung und große Freiheiten gibt. Gerade die ideelle Förderung ist es aber, die ich extrem zu schätzen gelernt habe: Kern der ideellen Förderung der Konrad-Adenauer-Stiftung ist das studienbegleitende Seminarprogramm, welches den Blick über den Tellerrand erlaubt und immer wieder die Gelegenheit gibt, viele wirklich interessante Menschen kennenzulernen, woraus sich nicht selten Freundschaften entwickeln.
Darüber hinaus habe ich besonders die Hochschulgruppen als dritte Säule der ideellen Förderung neben der Betreuung durch einen Vertrauensdozenten und einen Referenten der Stiftung als sehr bereichernd erfahren. Durch mein Engagement als Stipendiatensprecher wollte ich der Stiftung etwas „zurückgeben“ und gleichzeitig das Gruppenleben so interessant wie möglich gestalten. Dass es der Stiftung wirklich am Herzen liegt, ihre Stipendiaten zu unterstützen, hat sich für mich vor allem im Rahmen einer von mir organisierten Fahrt meiner Gruppe nach Berlin gezeigt, welche zum Ziel hatte, die Hauptstadt als Zentrum der deutschen Politik kennenzulernen.
In Gesprächsrunden mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Medien wurde durch die vielseitigen Hintergründe der Referenten ein differenziertes Bild des politischen Berlins gezeichnet. Zu den Gesprächspartnern zählten die Leiterin der Hauptstadtrepräsentanz der Unternehmensberatung Kienbaum sowie Vertreter des ARD-Hauptstadtstudios und der Hauptstadtrepräsentanz von Microsoft. Komplettiert wurde das Programm durch Besuche und Diskussionsrunden im Bundeskanzleramt, Bundestag und Bundesverteidigungsministerium. Nicht wenige dieser Veranstaltungen wurden durch die aktive Hilfe und das breite Netzwerk der Konrad-Adenauer-Stiftung möglich.
Zum Schluss möchte ich allen potentiellen Bewerbern raten, sich nicht von dem Begriff der „Begabtenförderung“ abschrecken zu lassen und nicht zu glauben, dass es sich um eine „Elite“ handelt, der man nicht angehöre. Natürlich werden gute Leistungen und Leistungsbereitschaft vorausgesetzt. Es geht aber um weit mehr: Ein Bewusstsein für gesellschaftliche Problemstellungen zu haben, sich selbst aktiv in die Gesellschaft einzubringen und nicht zuletzt sich mit den von der Stiftung vertreten Werten und Leitprinzipien zu identifizieren. Alle, die mit dem Gedanken spielen, sich zu bewerben, möchte ich ermutigen, es einfach zu tun, denn das, was die Konrad-Adenauer-Stiftung mir und anderen Stipendiaten zurückgibt und ermöglicht, kann nicht hoch genug bewertet werden.
Hier gelangt ihr zu den anderen Einblicken des Monats:
März 2017: „Deswegen ist es gut, FES-Stipendiat_in zu sein“
Februar 2017: „Ich studiere“ klang für mich ähnlich utopisch wie „Ich fliege zum Mars“
Januar 2017: "Als Botschafter setze ich mich für mehr Chancengleichheit in der Bildung ein
Dezember 2016: "Ein vielfältiges Netzwerk aufbauen"
November 2016: „Ich wollte mich ausprobieren“
Oktober 2016: Bericht von Amina & Corinna
September 2016: Dankbarkeit – ein Bericht von Andreas Wüst
August 2016: Vom Willkommen Heißen zum Ankommen Helfen - Das Flüchtlingslotsenprojekt „Unsere Zukunft. Mit Dir!“
Juli 2016: Denkraum und Diskursmaschine
Juni 2016: Bericht von Lucas Uhlig
Mai 2016: Als Erster in der Familie studieren? Klar, mit einem Stipendium!
April 2016: Den Geflüchteten ein Gesicht geben
März 2016: Bericht von Franziska Pflaum
Februar 2016: Einblick des Monats
Januar 2016: Einblick des Monats
Dezember 2015: 90 Jahre, 90 Köpfe
November 2015: Große und kleine Transformationen
Oktober 2015: Universität für Flüchtlinge
September 2015: Vereinbarkeit von Studium, Ehrenamt und Familie dank der Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung
August 2015: DAS JOURNALISTISCHE FÖRDERPROGRAMM DER HANNS-SEIDEL-STIFTUNG
Juli 2015: Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen. Eine Perspektive zweier Stipendiatinnen des Avicenna-Studienwerks
Juni 2015: Chen Jerusalem, Alumnus des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks über sein Studium und seine Abschlussarbeit „Cover the Body with Feelings“
Mai 2015: Erstes Absolventenkonzert mit Stipendiatinnen und Stipendiaten aus der Musikerförderung des Cusanuswerks
April 2015: Mitbestimmen und über den Tellerrand schauen — das Evangelische Studienwerk ermöglicht neue Perspektiven
März 2015: Den Gründergeist schon während des Studiums entdeckt
Februar 2015: Bericht von Ronny Zimmermann, Stipendiat der Journalistischen Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung
Januar 2015: Das FES-Bildungsprogramm von und für Stipendiat_innen
Dezember 2014: Begabtenförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung
November 2014: STUDIENSTIFTUNG ZEICHNET BESONDERES ENGAGEMENT AUS: MAXIMILIAN OEHL ERHÄLT DEN „WEITER?GEBEN!“-PREIS 2015
September 2014: Mein Weg zur Hans-Böckler-Stiftung und die Förderung der Stiftung
August 2014: Materielle und ideelle Ermöglichung zum Andersdenken mit einem Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Juli 2014: Kleine Klassen, echte Profis als Lehrer
Juni 2014: WEITER HORIZONT, ENGE GRENZEN? – Austausch ohne Grenzen in offenes Netzwerk als Teil der „Villigster Gemeinschaft“
Mai 2014: Bericht von Nina Schießl (Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk)
April 2014: Aufbrechen zu neuen Zielen. Mit den Begabtenförderwerken in die Welt. (Bericht von Maria Dillmann, Cusanuswerk)
März 2014: muslimisch – talentiert – engagiert. Avicenna-Studienwerk startet mit der ersten Bewerbungsphase
Februar 2014: "Bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft kommen Studierende aus allen Fachrichtungen zusammen"
Januar 2014: Studieren und Promovieren mit einem Kind oder – man mag es kaum glauben - sogar mehreren Kindern? (Bericht von Helen Schmitt-Lohmann und Laura Solzbacher, Konrad-Adenauer-Stiftung)
Dezember 2013: Ein Tag aus meinem Leben als Stipi von Tina Jung, Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung
November 2013: Abschlussbericht von Olivia Güthling, Altstipendiatin der Friedrich Naumann-Stiftung