Sobald du Stipendiatin oder Stipendiat bei uns bist, steht dir das volle Betreuungs- und Veranstaltungsprogramm zur Verfügung. Es hat bei jedem Werk andere Schwerpunkte, die auf unseren unterschiedlichen weltanschaulichen Ausrichtungen und Zielsetzungen basieren. Dennoch gibt es auch hier eine Reihe von Gemeinsamkeiten!
Lucas Uhlig studiert im 10. Semester Humanmedizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Anfang 2013 hatte ich mit einigen Kommilitoninnen und Kommilitonen die Idee, eine Datenbank von ehrenamtlichen Dolmetscherinnen und Dolmetschern anzulegen und diese dann bei Bedarf sofort telefonisch an Geflüchtete zu vermitteln. HIKI – Die Hallesche interkulturelle Initiative – war geboren, noch bevor die ersten Flüchtenden in Budapest am Hauptbahnhof ankamen und das Thema in Deutschland aktuell wurde. In dieser Zeit studierte ich schon im fünften Semester Humanmedizin an der Martin-Luther-Universität in Halle. In den letzten drei Jahren konnten wir HIKI mittlerweile in verschiedenen Kooperationen mit anderen landesweit agierenden Vereinen zu dem Sprachmittlungsangebot SiSA für ganz Sachsen-Anhalt und darüber hinaus ausbauen. Diese positive Entwicklung wurde durch die Verleihung des Cusanuspreises im Cusanuswerk gefördert. Hierauf wurde die Initiative stärker öffentlich wahrgenommen, wir konnten Fördermittel des Landes einwerben und eine institutionalisierte Infrastruktur mit mehreren Angestellten aufbauen.
Neben HIKI und SiSA bin ich außerdem seit mehreren Jahren im Kontext der djo-Deutsche Jugend in Europa Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. aktiv. Zunächst organisierte ich Projekte im Bereich der historischen Jugendbildung und seit zwei Jahren engagiere ich mich als geschäftsführender Vorstand im Verband.
Zu großen Teilen wird mir dies ermöglicht, da ich seit 2014 Stipendiat des Cusanuswerks bin. Ich muss nicht mehr parallel zum Studium einem Nebenjob nachgehen, habe Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus dem Kreis der Stipendiatinnen und Stipendiaten für meine Projekte gewinnen können und habe die ideelle Förderung in verschiedener Hinsicht in Anspruch genommen.
Beispielsweise konnte ich so für einen Monat einen Intensivsprachkurs für Russisch in Kiew mit Unterbringung in einer Gastfamilie besuchen. Außerdem sind die Ferienakademien des Cusanuswerkes ideale Orte, um Anregungen zu bekommen, sich deutschlandweit zu vernetzen und intensiv mit fachfremden Themen zu beschäftigen.
Besonders hilfreich für meine Dissertation in der Humanmedizin war außerdem die Möglichkeit, an Veranstaltungen anderer Studienförderungswerke teilzunehmen. So nahm ich beispielsweise am lebenswissenschaftlichen Kolleg der Studienstiftung des deutschen Volkes teil. Dort lernte ich, mit wissenschaftlichen Publikationen umzugehen und sie zu kritisieren - ein Punkt, der im regulären Teil des Medizinstudiums sehr vernachlässigt wird. Außerdem hat mir das Cusanuswerk ermöglicht, zwei Semester des Studiums zugunsten meiner Doktorarbeit auszusetzen und diese mittels Laborforschung voranzutreiben. Nicht zuletzt bin ich auch während des Studiums Vater geworden und kann dank der zusätzlichen Förderung für Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Kindern frei von finanziellen Sorgen meinem Abschluss entgegengehen.
Es gibt nur eines, worüber ich mich im Rückblick ärgere: Dass ich mich nicht eher beworben habe. Meine Noten sind nicht schlecht, aber auch nicht durchgängig überragend. Aber bei den Begabtenförderungswerken zählen nicht nur die Noten. Daher: Traut euch!!!
Hier gelangt ihr zu den anderen Einblicken des Monats: