Kannst Du ein paar Sätze zu Dir sagen?
Mein Name ist Leroy Brünner, ich bin 25 Jahre alt, Erst-Akademiker mit deutsch-amerikanischen Wurzeln und studiere im Master Arbeits- und Organisationspsychologie an der FU Berlin. Letztes Jahr habe ich meinen Psychologie-Bachelor an der Universität Leipzig beendet und war in diesem Kontext mithilfe des DAAD und der Böll-Stiftung für ein Jahr in Texas und Minnesota zum Auslandsstudium. Ich bin seit 2018 als Stipendiat in der Heinrich-Böll-Stiftung und habe seither diverse Funktionen im Rahmen des Studienwerks übernommen. Ich bin (stipendiatisches) Mitglied in der Mitgliederversammlung der Heinrich-Böll-Stiftung sowie in der Auswahlkommission zur Auswahl neuer Stipendiat:innen und ich bin im Stipendiat:innenrat aktiv.
Wie bist du zur Heinrich-Böll-Stiftung gekommen?
Als Student aus nicht-akademischen Elternhaus hatte ich eine eher steinige Schullaufbahn, die mit einer Bildungsempfehlung von 4.0 auf der Realschule in Leipzig begann und mit dem Abitur in Berlin endete. Ein Studium war demnach keine Selbstverständlichkeit für mich als Schüler. Erst mit 14 Jahren begann sich bei mir persönlich viel zu verändern, so verbesserten sich meine Noten und ich wurde reifer hinsichtlich meiner späteren Ambitionen, welche zu einem Studium führen sollten. Nach meinem Abitur absolvierte ich ein Bundesfreiwilligendienst bei Kiron Open Higher Education, einem Berliner Start-Up, dass sich für eine unkomplizierte Integration von Geflüchteten in deutsche Hochschulen durch Online-Kurse einsetzt. Hier traf ich auf ein junges, internationales Team voller ambitionierter Menschen, die mir als Vorbilder und Mentor:innen stets mit Rat zur Seite standen und mich letztlich auch auf Stipendien aufmerksam machten. Darüber hinaus waren es aber letztlich die Grundwerte und das Leitbild der Nachwuchsförderung der Heinrich-Böll-Stiftung, also die Diversity-Orientierung, die Wertschätzung von Vielfalt sowie der Partizipationsgedanke, die mich zu einer Bewerbung um ein Stipendium motivierten.
Was bedeutet es für Dich, eine finanzielle Förderung der Heinrich-Böll-Stiftung zu bekommen?
Als Bafög-berechtigter Student bedeutete das Stipendium vor allem finanzielle Freiheit, Unabhängigkeit und ein – aus finanzieller Sicht – sorgenfreies Studium. Das Stipendium erlaubte mir zudem unbezahlte bzw. wenig vergütete Praktika in anderen Städten wie zum Beispiel ein Praktikum im Auswärtigen Amt in Berlin zu absolvieren, welches ich mir rein von der „Aufwandsentschädigung“ des AA von 300 EU so hätte nicht leisten können. Darüber hinaus ermöglichte mir das Stipendium in den USA an namhaften Universitäten zu studieren und so meinen persönlichen wie akademischen Horizont zu erweitern, ein Vorhaben, das ohne finanzielle Hilfe nicht funktioniert hätte.
Was heißt es für Dich, an der ideellen Förderung der Heinrich-Böll-Stiftung teilzunehmen?
Neben der finanziellen Förderung ist es vor allem die ideelle Förderung, die mich im Laufe meines Studiums stark persönlich geprägt hat. Die Böll Stiftung ist für mich eine grüne Denkfabrik, in der junge engagierte und zugleich international orientierte Studierende aus diversen Fachrichtungen sich miteinander austauschen, kontrovers diskutieren und so gegenseitig bereichern Im Laufe meiner Stipendiatenschaft nahm ich an verschiedenen Arbeitsgruppen wie „Quo Vadis Europa“, „AG Ostwärts“ bis hin zur „AG Social Entrepreneurship“ teil, die stets meine Sicht auf die Welt veränderten und mir neue Perspektiven eröffneten. Gut in Erinnerung ist mir noch meine erste Sommerakademie 2018 zum Thema „Demokratie“, wo ich eine spannende Diskussion mit – der heute bekannten Klimaaktivistin – Luisa Neubauer zur mangelnden Repräsentation von Frauen in Debattier-Wettbewerben hatte.
Hast Du einen Tipp an zukünftige Bewerber*innen
Bringt euch in die Stiftung ein und denkt darüber nach, was Ihr dem Studienwerk und seinen Stipendiat:innen an Mehrwert bringen könnt, sei es durch neue Projekte oder der Teilnahme an AG’s.