Sobald du Stipendiatin oder Stipendiat bei uns bist, steht dir das volle Betreuungs- und Veranstaltungsprogramm zur Verfügung. Es hat bei jedem Werk andere Schwerpunkte, die auf unseren unterschiedlichen weltanschaulichen Ausrichtungen und Zielsetzungen basieren. Dennoch gibt es auch hier eine Reihe von Gemeinsamkeiten!
Amina ist seit 2013 Studienstipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Sie ist über das Lux Like Studium Programm (Studienanfängerinnen und Studienanfänger ohne akademischen Hintergrund) ab dem 1. Semester des Bachelorstudiums in die Förderung aufgenommen worden. Sie engagiert sich im Kampf gegen extreme Armut und als Nachhilfelehrerin. Amina arbeitet im Ada-Lovelace-Projekt zur Förderung von Frauen in MINT–Fächern mit. Sie führt Workshops und AGs zu unterschiedlichen MINT-Themen (z.B. Robotik, Chemie hinter der Kosmetik) mit Mädchen durch und betreut im Rahmen dessen als Mentorin Studienanfängerinnen beim Übergang in ihr neues MINT-Fach.
Dieses Semester beginne ich meinen Master of Education in Chemie und Englisch. Dank des Lux-like Studium Programms konnte ich ab dem ersten Semester gefördert werden was mir den Übergang in das Studium immens erleichterte. Als erste Studentin meiner Familie, wusste ich nicht was mich im Studium erwarten würde. Durch die Förderung bin ich dazu in der Lage Studium und Engagement unter einen Hut zu kriegen und dabei noch Zeit für meine Familie zu haben, dieses Privileg genießen zu dürfen bedeutet mir viel. Dank der finanziellen Förderung fühle ich mich im Studium nicht benachteiligt und habe Zugang zu Materialen und Möglichkeiten (wie ein Auslandssemester), die ich mir ohne eine Förderung bei der RLS wahrscheinlich nicht hätte leisten können.
Gerade in den ersten Semestern forderte mich das Studium sehr, da ich auf das Ausmaß der Anforderungen nicht vorbereitet war. Die RLS bot mir mit ihrer ideellen Förderung und Seminaren wie zum Thema Zeitmanagement die Möglichkeit, an genau diesen Defiziten anzuknüpfen. Durch das Netzwerk der StipendiatInnen, hatte ich im Studium immer AnsprechpartnerInnen die mir bei Fragen und Problemen Hilfe leisten konnten.
Die Sicherheit die mir die RLS bietet wird mir nicht nur bei der finanziellen Unterstützung bewusst sondern gerade wenn ich bei Problemen im Alltag von der Stiftung Rückhalt erhalte. Nach zahlreichen diskriminierenden Anfeindungen vertraute ich mich der Stiftung an, umgehend wurden mir mit persönlichen Gesprächen, hilfreichen Büchern, kollegialer Beratung sowie Terminvorschlägen für Empowerment Workshops geholfen. Die RLS bedeutet daher für mich Sicherheit, Solidarität und Rückhalt und ich bin sehr froh darüber Stipendiatin dieser Stiftung sein zu können.
Corinna ist seit 2012 Studienstipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Sie engagiert sich an unterschiedlichen Stellen der stipendiatischen Selbstverwaltung: als Mitglied des Sprecher_innenrat, im stipendiatischen Arbeitskreis Rosa Queer, im Redaktionskollektiv des Doktorant_innen Jahrbuchs und der Regionalgruppe Sachsen. Sie hat diverse Studienwerkveranstaltungen konzipiert und organisiert. Zudem ist sie aktiv in einer selbstorganisierten Geflüchtetengruppe in Sachsen.
Seit 2012 bin ich Stipendiatin in der Rosa-Luxemburg-Stiftung und inzwischen bin ich Masterstudentin der Kulturphilosophie – ohne die Unterstützung hätte ich das Studium aufgrund mehrfacher Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte und meines späten Studieneinstiegs nicht ohne weiteres geschafft. Ich erlebe die Stiftung, vor allem das Studienwerk, als sehr menschlich und unterstützend; überhaupt steht die RLS für mich für die Stiftung, in der – weniger vor allem Begabungen und normierende Leistungen eine Geltung und eine weitere Förderung erhalten – als viel mehr soziales und politisches Engagement: die persönlich Hintergründe finden Beachtung und Nachteilsausgleiche stehen vor Elitenbildung. Nicht akademischer, ‚sozial schwacher‘ und Migrations-Hintergrund schließen Begabung nicht aus, häufig aber die Förderung. Im Austausch mit anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten und durch die ideelle Förderung ist der Zugang zur akademischen Welt etwas barriereärmer.
Seit 2014 bin ich in der stipendiatischen Selbstverwaltung aktiv, im Sprecher_innenrat lag mein Fokus auf Gleichberechtigung und Antidiskriminierung, ich stand in Korrespondenz mit einer selbstorganisierten Geflüchtetengruppe – die wir aus der Stipendiat_innenschaft bei ihrem Kampf um Rechte und Chancen auf ein Studium, bzw. die Wiederaufnahme des Studiums, unterstützen und habe u.a. in einer queer-feministischen Arbeitsgruppe Vorschläge zur weniger diskriminierenden Sprache und Auswahlprozesse erarbeitet. Aktuell arbeite ich außerdem im Redaktionskollektiv für das Doktorand_innen Jahrbuch mit.
Vor Beginn meines Studiums habe ich mich in meiner Ausbildung zur Fachkrankenschwester für faire Löhne eingesetzt, seit dem Studium war ich in verschiedenen feministischen Gruppen aktiv, wirke in einer Gruppe, die Spenden zur Finanzierung zweiter Asylrechtsprozesse Geflüchteter sammelt mit und bin Netzaktivistin – im Weiteren zu struktureller Gewalt gegen Marginalisierte – bemüht aktuelle Diskurse u.a. zu intersektionalem Feminismus, mikroaggressiven Gewaltformen, Geschlechts- und Begehrensidentitäten zu verfolgen.
Das Stipendium ermöglicht mir außerdem meinen künstlerischen Interessen nachzugehen, die ich nach dem Studium gern weiter ausbauen würde – in der Hoffnung eine bezahlte Politarbeit finden zu können. Vorher kann ich mir aber auch sehr gut vorstellen, weiter zur psychoanalytischen Kulturkritik und der Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft zu arbeiten, vielleicht im Zuge einer Dissertation.
Hier gelangt ihr zu den anderen Einblicken des Monats: