Wie sind Sie auf die Studienstiftung aufmerksam geworden?
Ich wurde am Tag meines Abiturs von meinem Schulleiter angesprochen, ob er mich für ein Stipendium vorschlagen solle. Ich war verdutzt, sagte aber zu, ohne zu wissen, was er damit eigentlich meinte. Einige Wochen später bekam ich die Bewerbungsunterlagen der Studienstiftung. Dieser Einstieg war für mich auch die Initialzündung, mich nach der Aufnahme sofort im Botschafterprogramm zu engagieren. Ich fand es befremdlich, dass ich als Schüler so gar nicht wusste, um was es bei einer Förderung und einem Stipendium geht.
Was gefällt Ihnen an der Förderung der Studienstiftung? Wovon profitieren Sie am meisten?
Am besten gefällt mir die Diversität der Stipendiaten. Ich nehme gerne und regelmäßig an Veranstaltungen zum Beispiel der Regionalgruppe Thüringen teil. Es ist immer wieder inspirierend und motivierend, mit Menschen zu sprechen, die aus anderen Fachrichtungen kommen, andere Perspektiven haben. Ich erfahre Aspekte auch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene, die ich vorher so nicht betrachtet habe.
Sie haben sich relativ früh als Botschafter engagiert – wie kam es dazu?
Ich habe auf meinem Willkommenswochenende 2016 die Botschaftergruppe kennengelernt und wurde gefragt, ob ich die Gruppe auf einer Bildungsmesse in Erfurt unterstützen wolle. Seitdem habe ich jedes Jahr die Studienstiftung und weitere Förderwerke und auf Bildungsmessen vorgestellt und freue mich auch 2019 wieder dabei zu sein.
Gemeinsam mit weiteren Stipendiaten habe ich dann die noch recht überschaubare Botschaftergruppe in Thüringen aufgebaut, Schulbesuche gemacht, auf Hochschulinformationstagen an der Fachhochschule informiert – beispielsweise zum Thema Studienfinanzierung – und Interessenten oder „vorgeschlagene“ Schüler und Studierende über die Möglichkeiten der Förderung beraten. Dies wird erfreulicherweise auch sehr gut angenommen. Mich freut es immer, wenn potenzielle Bewerber nach einer Veranstaltung sagen, dass sie sich jetzt auf ein Auswahlwochenende freuen oder ermutigt sind, sich zu bewerben.
Mich selbst überraschen immer wieder der Umfang der Förderung und das vielfältige Angebot an horizonterweiternden Tagungen, Treffen und Workshops. So habe ich zum Beispiel bei der Botschaftertagung 2017 sehr viel bei einer Kommunikationsschulung gelernt oder beim Fachhochschultreffen 2018 neue Perspektiven zur Auswahl meines angestrebten Masterstudienganges kennengelernt.
Welche Erfahrungen haben Sie im Botschafterprogramm gemacht?
Es gibt meiner Erfahrung nach grundsätzlich drei verschiedene Typen von Interessenten: Die erste Gruppe ist neugierig, aber weiß wenig bis nichts über Stipendien und die Studienstiftung. Diese Studierenden oder Schüler sind in der Regel froh, dass die Studienstiftung öffentlich in Erscheinung tritt. Die zweite Gruppe ist reservierter, weil sie keine Vorstellung von Stipendien hat, dafür aber immer noch leichte Vorurteile gegenüber „Stiftlern“ hegt. Die dritte Gruppe kennt im Bekanntenkreis schon einen oder mehrere Stipendiaten und ist daher sehr offen und positiv eingestellt.
Generell geht es mir nicht darum, möglichst viele Bewerber für die Studienstiftung zu begeistern, sondern die „richtigen“ Menschen anzusprechen und zu gewinnen. Das sind diejenigen, denen die Schule oder ihr Studium in gewisser Weise leicht fällt und die sich über den Pflichtteil ihrer Ausbildung hinaus engagieren und interessieren. Auf diese Schüler oder Studenten trifft dann auch die Grundidee des Stipendiums zu: die Ausbildung zu fördern, damit man Engagement gestalten kann.
Haben Sie Tipps für Schüler oder Studierende, die sich für die Studienstiftung interessieren?
Ich rate allen, sich generell erst einmal im Internet zu informieren. Es erstaunt mich, wie wenige die Internetseite der Studienstiftung als Informationsquelle kennen. Darüber hinaus empfehle ich, sich an einen Vertrauenslehrer der Schule zu wenden, da die meisten Vorschläge von Schulen kommen. Die Botschafter-Facebook-Gruppe ist eine gute Quelle, und bei der Selbstbewerbung kann man sich auch zur Unterstützung an Stipendiaten wie mich wenden. Ich helfe gerne.
Was bedeutet es Ihnen, Stipendiat der Studienstiftung zu sein?
Stipendiant der Studienstiftung zu sein, bedeute für mich vor allem mehr Freiheit. Ich habe die Möglichkeit ganz frei viele interessante und fachlich versierte Persönlichkeiten kennenzulernen oder an Veranstaltungen teilzunehmen. Meine Seminargruppe einer Sommerakademie 2017 trifft sich noch bis heute jährlich und ich lerne immer noch neues über Aspekte der „Kommerzialisierung des Sports“ hinzu. Außerdem gibt mir das Stipendium die Zeit, mich neben dem Studium zu engagieren, da mir ein „kleiner“ Nebenjob als studentische Hilfskraft genügt, um mein Studium zu finanzieren.
Was sind Ihre Zukunftspläne?
Ich schreibe zurzeit an meiner Bachelorthesis. Daher möchte ich diese zunächst fertigstellen und einreichen. In der kommenden vorlesungsfreien Zeit plane ich wieder an einer Sommerakademie der Studienstiftung teilzunehmen Im Studium werde ich mich weiter auf forstliche Disziplinen , wie Forstpolitik ,forstliche Betriebswirtschaft Rohholzbereitstellung und ökologische Aspekte konzentrieren. Des Weiteren interessiert mich die forstliche Bildungsarbeit sehr und ich engagiere mich dort ehrenamtlich seit Studienbeginn.