Wenn ich an meine erste Jahrestagung im Cusanuswerk zurückdenke, es war 2015, war ich sprachlos über den Anblick, der sich mir bot. Mehrere hundert Menschen, die sich strahlend in die Arme fielen, lachten und redeten. Einmal im Jahr kommen alle aktiven und ehemaligen Geförderten für ein ganzes Wochenende an einen Ort zusammen, um sich gemeinsam einem spannenden Thema – wie z. B. „Zur Zukunft der Arbeit“ – zu widmen. Es war ein beeindruckendes und kurzweiliges Wochenende, an dem ich einige Bekanntschaften geschlossen und spannende Vorträge gehört, eine rauschende Party mitgefeiert und nach dem Abschluss mit einem schönen Festgottesdienst richtig Lust auf meine Förderzeit im Cusanuswerk bekommen habe.
Heute, vier Jahre später, hat sich einiges verändert. Durch die Auslandsförderung konnte ich während meines Bachelorstudiums in Münster für ein Semester nach Moskau gehen und anschließend ein Praktikum in Brüssel absolvieren. Diese Zeit werde ich nie vergessen. Das monatliche Stipendium ermöglichte es mir, mich neben dem Studium ehrenamtlich zu engagieren.
Das Veranstaltungsprogramm im Cusanuswerk ist vielfältig und hat meine Förderzeit zusätzlich bereichert. Am meisten gefallen mir unsere Ferienakademien (das Pendant sind Graduiertentagungen für Promovierende), auf denen wir einmal jährlich für zwei Wochen ein Thema aus vielen Blickwinkeln und Fachrichtungen betrachten. Meine erste Akademie beschäftigte sich mit dem Thema „Datenschutz“. Die zwei Wochen waren voll von spannenden Diskussionen mit engagierten Studierenden unterschiedlicher Fächer, persönlichen Gesprächen mit Tiefgang und schaflosen Nächten. Das macht für mich das Cusanuswerk aus.
Zum Bildungsprogramm zählen auch die Fachschaftstagungen, die von uns Stipendiatinnen und Stipendiaten selbst organisiert werden und sich aus fachspezifischer Perspektive einem bestimmten Thema widmen. Darüber hinaus gibt es das Geistliche Programm. Wir sind das katholische Förderwerk unter den dreizehn Werken, und ich bin froh, mich für dieses entschieden zu haben. Die freiwilligen Angebote im Geistlichen Programm bieten Orte, an denen ich mich mit Gleichaltrigen über Glaube und Kirche offen und intensiv austauschen kann.
Dass die Themen des Programms im Cusanuswerk so ansprechend sind, liegt zum großen Teil auch an den Mitbestimmungsmöglichkeiten, die wir als Stipendiatinnen und Stipendiaten haben. Auf der Jahrestagung gewählt, setzen sich jährlich um die 20 Geförderte dafür ein, das Programm für uns spannend und aktuell zu gestalten.
Insgesamt hat das Cusanuswerk Potenzial, zur Heimat zu werden, da man den eigenen Horizont erweitert, spannenden Persönlichkeiten begegnet und Freunde fürs Leben treffen kann.
Ich möchte euch ermutigen, euch zu bewerben. Ein Stipendium ist eine wundervolle Chance und bietet vieles – über die finanzielle Förderung hinaus. Auf StipendiumPlus findet ihr auch die anderen Begabtenförderungswerke mit ihren jeweiligen Ausrichtungen. Schaut auch da einmal vorbei – es lohnt sich.
Carolin Schlüter ist 24 Jahre alt und studiert Economics im Master an der Universität zu Köln. Sie wird seit 2015 durch das Cusanuswerk gefördert und hat sich hier unter anderem im Vorstand der Stipendiatinnen und Stipendiaten engagiert.