Ich bin Amer Althiab und kam im März 2015 als Kriegsflüchtling aus Syrien nach Deutschland. Ich lebe in Hamburg und studiere seit Oktober 2017 im Master Technomathematik an der Universität Hamburg und an der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Mein Studiengang beinhaltet eine Mischung aus Mathematik und Informatik mit Schwerpunkten in Machine Learning und Bildverarbeitung. Momentan schreibe ich meine Masterarbeit in der Künstlichen Intelligenz im Bereich Textgenerierung.
Nachdem ich das Deutsch-C1-Zertifikat erlangte, suchte ich nach einem Stipendium und fand in der Heinrich-Böll-Stiftung „mein Zuhause“. Ich stimme mit den Werten und Zielen der Stiftung voll und ganz überein. Seit April 2018 bin ich Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung und bekomme nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine ideelle Förderung, durch die man als Stipendiat*in Zugang zu verschiedenen Programmen innerhalb der Stiftung und viele Möglichkeiten hat, sich mit anderen Stipendiat*innen auszutauschen. Ich, als Ausländer, dem es ganz am Anfang schwerfiel, Deutsche und vor allem junge Menschen kennenzulernen, habe das Glück, mich durch das Förderprogramm des Studienwerkes mit anderen Studierenden bundesweit zu vernetzen. Außerdem konnte ich mich zum ersten Mal intensiv mit Themen auseinandersetzen, mit denen ich zuvor nur oberflächlichen Kontakt hatte, z.B. Themen wie Meinungs- oder Religionsfreiheit. Das Studienwerk hat mir geholfen, mich nicht nur auf sprachlicher Ebene, sondern auch auf fachlicher und politischer Ebene weiterzuentwickeln.
Ich engagiere mich in der Stiftung im Stipendiaten-Rat für Studierende, seit 1,5 Jahren bin ich Mitglied der Auswahlkommission. Im Mathematik- und Informatikstudium ist man viel allein, gerade deswegen helfen mir die Begegnungen mit den anderen Mitstipendiat*innen. Während der Sommerakademie des Studienwerks, dem „Campus“ 2018 habe ich Stipendiat*innen aus verschiedenen Bundesländern, Studienrichtungen und Menschen mit internationalem Hintergrund getroffen. Mit ihnen habe ich viel über unsere Verantwortung als politisch interessierte und engagierte Menschen diskutiert und an verschiedenen Seminaren und Werkstätten teilgenommen.
Durch und dank der Förderung der Stiftung habe ich meinen Horizont erweitern können, komme nach jedem Veranstaltungsbesuch und nach jeder Begegnung mit Menschen auf neue Ideen und kann mich voll und ganz auf mein Studium und mein gesellschaftliches Engagement konzentrieren.