Stipendium Plus
© Heidi Scherm. Quelle: sdw
© Heidi Scherm. Quelle: sdw

Einblick des Monats März 2021

Kurz-Interview Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Berichte uns zuerst einmal über deine Person und Werdegang:

Ich bin Jessy Reichardt, 22 Jahre alt und komme ursprünglich aus Jena, Thüringen. Nach meinem Abitur habe ich für ein halbes Jahr in England gewohnt, mich ehrenamtlich an einer internationalen Schule engagiert und meine englischen Sprachkenntnisse verbessert. Nun studiere ich in Berlin den englischsprachigen Bachelor „Creative Industries Management“ an der Berliner SRH School of Popular Arts. Was mache ich da genau? Neben betriebswirtschaftlichen Inhalten wird in meinem Studiengang ein Fokus auf die internationale Kreativwirtschaft gelegt und ich kann meine Stärken in analytischen und kreativen Bereichen ausleben. Ich lerne klassische Managementkonzepte in der komplexen und dynamischen Welt der Kultur- und Kreativwirtschaft anzuwenden und für die Branche passend zu interpretieren. Themen, wie Kommunikation, Kultur und Kunst sowie Marketing sind auch Teil des Stundenplans. Letzteres hat mich besonders begeistert, deshalb arbeitete ich ein Jahr im Marketing und Kulturmanagement bei einer Agentur in Berlin. Derzeit arbeite ich in einem Startup im Online-Marketing und helfe dabei, die Baubranche digitaler zu gestalten. Nebenbei bin ich noch Sängerin in zwei Bands, (normalerweise) leidenschaftliche Straßenmusikerin und fitnessbegeistert. Seit April 2020 bin ich außerdem Stipendiatin der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF).

Wie bist du auf die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit aufmerksam geworden?

Ich bin durch eine Freundin, die bereit das Stipendium erhalten hatte, auf die Stiftung aufmerksam geworden. Da mein Opa eine Zeit lang Bürgermeister war, wurde ich schon sehr früh an politische Themen herangeführt. In meinem Freundeskreis haben wir schon damals viel über Themen wie Freiheit und Individualität gesprochen, ich hatte schon immer eine liberale Einstellung zum Leben und der Welt. Deshalb bewarb ich mich dann auch ausschließlich bei der FNF, da ich mich mit meiner liberalen Einstellung dort am besten aufgehoben sah. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Wie war dein Aufnahmegespräch?

Es war eine lange Reise nach Gummersbach in die Theodor-Heuss-Akademie, es hat sich aber definitiv gelohnt. Ich fühlte mich sofort wohl auf dem sogenannten „Zauberberg“. Tatsächlich hatte ich zwei Aufnahmegespräche, da ich es erst beim zweiten Anlauf in die Stiftung geschafft habe. Dieses eine Jahr dazwischen hat mir noch einmal die Zeit gegeben, mich persönlich und politisch weiterzubilden. Deshalb möchte ich jeden Leser dazu ermutigen, nicht aufzugeben, nicht an den eigenen Fähigkeiten zu zweifeln und sich (wenn möglich), einfach noch einmal zu bewerben.

Wie war dein erstes Förderjahr und welchen Einfluss hatte die Pandemie auf das Stiftungsleben?

Ich bin seit April 2020 Stipendiatin der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und habe genau am Anfang der Pandemie meine Zusage bekommen. Leider konnte die von anderen Stipendiaten sehr gelobte Einführungsveranstaltung in Potsdam nicht stattfinden und viele weitere Seminare und Treffen konnten nur virtuell abgehalten werden. Trotzdem kann ich mich in Anbetracht der Situation nicht beklagen: ich durfte unglaublich interessante Vorträge und Workshops online besuchen und die Stiftung hat sich sehr schnell auf die Situation eingestellt. Im Juni 2020 war es sogar möglich, ein Seminar über die Grundlagen des Liberalismus in der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach zu besuchen. Neben diesem Seminar bin ich außerdem in der Jahrbuchredaktion aktiv gewesen. Wir gestalteten das jährlich erscheinende Jahrbuch mit Steckbriefen der Stipendiaten, Berichte der Arbeitskreise und Initiativen und vielem mehr. Bei beiden Veranstaltungen durfte ich sehr inspirierende und lustige Menschen treffen.

Was schätzt du an deinem Stipendium und an der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit besonders?

Das großartige an der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ist, dass man als Stipendiat*in extrem unterschiedliche Personen kennenlernt. Man kommt mit Menschen ins Gespräch, die man sonst wahrscheinlich nie getroffen hätte. Solche Gespräche haben meinen Horizont enorm erweitert und ich bin der Stiftung sehr dankbar, dass sie solche Treffen für mich ermöglicht hat. Man lernt sehr viel über den Liberalismus und andere aktuelle politische Themen dazu und kann vom Wissen der anderen Stipendiat*innen und Mitgliedern profitieren. Ich schätze außerdem sehr an der Stiftung, dass Eigeninitiative so großgeschrieben wird. Neben den selbstorganisierten Arbeitskreisen und Initiativen kann man selbst Veranstaltungen planen und verwirklichen.

Welche Ziele verfolgst du weiterhin?

Ich hoffe, dass ich durch die Stiftung noch viele interessante Seminare besuchen kann und weiterhin viele neue Menschen kennenlernen darf, hoffentlich auch persönlich. Nach meinem Studium plane ich einen Master in Business Administration und möchte danach im Marketing Consulting tätig sein. Ich freue mich weiterhin auf die spannende Zeit in der Stiftung und hoffe, dass ich den ein oder anderen Leser ebenfalls begeistern konnte.

von Jessy Reichardt


Hier gelangt ihr zu den anderen Einblicken des Monats:

Februar: Kurz-Interview Rosa-Luxemburg-Stiftung, 12.01.2021

Januar: Chamina Rietze – Stipendiatin des Journalistischen Förderprogramms der Hanns-Seidel Stiftung

Dezember: Hendrik Brecht – Stipendiat des Avicenna-Studienwerks und Student der Rechtswissenschaft

November: Anna Basina, Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk

Oktober 2020: Marius Kulassek, Stipendiat des Cusanuswerks

September 2020: Julian Bartsch, Stipendiat des Evangelischen Studienwerks Villigst. Leben und Studieren mit Autismus

August 2020: Mission: Chancengerechtigkeit in Kindertagestätten. Mona Bannwarth, Stipendiatin der Stiftung der Deutschen Wirtschaft

Juli 2020: Steffi Heger, Promotionsstipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ein Gespräch über persönliche Entwicklung und den eigenen wissenschaftlichen Beitrag

Juni 2020: Interview mit Charlotte Hattendorf

Mai 2020: Vom Schlosser ins chinesische Recht

April 2020: Ein Gespräch mit Aylin Karabulut, Promotionsstipendiatin der Studienstiftung, über ihre Projekte in der Migrations- und Ungleichheitsforschung

März 2020: Amer Althiab, Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung

Februar 2020: Victoria Adouvi, Stipendiatin der Friedrich-Naumann-Stiftung

Januar 2020: 20 Jahre Studienwerk RLS – 20 Jahre Kampf für die Bildungsgerechtigkeit- rebellisch- links- solidarisch

Dezember 2019: Anna Axtner-Borsutzky, Stipendiatin der Hanns-Seidel-Stiftung

November 2019: Zeynep Aydin, Stipendiatin des Avicenna-Studienwerk e.V.

Oktober 2019: Alissa Frenkel, Stipendiatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES)

September 2019: Carolin Schlüter, Stipendiatin des Cusanuswerks

August 2019: Pircivan Kalik, Stipendiat des Evangelischen Studienwerks Villigst: Die Mischung macht es aus

Juli 2019: Yagmur Özkan und Christian Serrer, Stiftung der deutschen Wirtschaft (SDW)

Juni 2019: Mit einem Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung in Deutschland studieren. Ein Erfahrungsbericht von US-Amerikanerin Alex Swanson

Mai 2019: Arsdeep Kaur, Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung

April 2019: Desiree Maier: Köchin - Abi - Archäologie

März 2019: Henning Dirks, Stipendiat der Studienstiftung

Februar 2019: Banu Çiçek Tülü, Heinrich-Böll-Stiftung

Januar: Michael Klipphahn, Promotionsstipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit seit September 2016. KUNSTGESCHICHTE, HfBK Hamburg

Dezember 2018: New York, New York - Mit dem RLS-Promotionskolleg in der Stadt, die niemals schläft. Ein Bericht von Sarah

November 2018: Schritt für Schritt über sich selbst hinauswachsen!

Oktober 2018: Aus dem Nähkästchen

September 2018: Ein Studienwerk, das einer zweiten Familie gleicht (ELES) 

August 2018: Gregor Christiansmeyer, Stipendiat des Cusanuswerks

Juli 2018: Evangelisches Studienwerk Villigst Ein Bericht von Bernhard Nemerth, Stipendiat des Evangelischen Studienwerks

Juni 2018: Ehrenamtlich bei der Feuerwehr: Porträt unseres Stipendiaten Benedikt Schinzel von der Hochschule Furtwangen 

Mai 2018: "Ein Stipendium ist ein Privileg" Ein Beitrag von Deborah Manavi

April 2018: Beitrag von Delara Burkhardt, Friedrich-Ebert-Stiftung

März 2018: Raus aus dem Betrieb - rein in die Welt

Februar 2018: Ein Porträt der Stipendiatin der Studienstiftung Silke Seibold 

Januar 2018: „Mein Kompass: Respekt, Solidarität und Toleranz!“ von Alexander Marx, Heinrich-Böll-Stiftung 

Dezember 2017: Jana Mittelstädt, Promotionsstipendiatin der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit seit Juli 2016 

November 2017: Bericht von Silvia: (Un)mögliche Bildung(swege)? Nichts ist unmöglich!

Oktober 2017: Werte verbinden von Markus Hadwiger

September 2017: Alumni 1.0 – Ein Einblick in das Leben danach

August 2017: ELES – ein Ort für Machloket (Streitbarkeit)

Juli 2017: "Puzzlestücke – Wie aus einem Forschungsprojekt in der Mongolei Lebensphilosophie wurde"

Juni 2017: "Bewirb dich! - auch wenn es große Hürden zu geben scheint!"

Mai 2017: "Eine Millionen mal praktische Hilfe für Geflüchtete"

April 2017: "Ein Blick über den Tellerrand"

März 2017: "Deswegen ist es gut, FES-Stipendiat_in zu sein"

Februar 2017: "Ich studiere" klang für mich ähnlich utopisch wie "Ich fliege zum Mars".

Januar 2017: "Als Botschafter setze ich mich für mehr Chancengleichheit in der Bildung ein."

Dezember 2016: „Ein vielfältiges Netzwerk aufbauen“

November 2016: „Ich wollte mich ausprobieren“

Oktober 2016: Bericht von Amina & Corinna

September 2016: Dankbarkeit – ein Bericht von Andreas Wüst

August 2016: Vom Willkommen Heißen zum Ankommen Helfen - Das Flüchtlingslotsenprojekt „Unsere Zukunft. Mit Dir!“

Juli 2016: Denkraum und Diskursmaschine 

Juni 2016: Bericht von Lucas Uhlig

Mai 2016: Als Erster in der Familie studieren? Klar, mit einem Stipendium!

April 2016: Den Geflüchteten ein Gesicht geben

März 2016: Bericht von Franziska Pflaum

Februar 2016: Einblick des Monats

Januar 2016: Einblick des Monats

Dezember 2015: 90 Jahre, 90 Köpfe

November 2015: Große und kleine Transformationen 

Oktober 2015: Universität für Flüchtlinge

September 2015: Vereinbarkeit von Studium, Ehrenamt und Familie dank der Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung

August 2015: DAS JOURNALISTISCHE FÖRDERPROGRAMM DER HANNS-SEIDEL-STIFTUNG 

Juli 2015: Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen.  Eine Perspektive zweier Stipendiatinnen des Avicenna-Studienwerks 

Juni 2015: Chen Jerusalem, Alumnus des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks über sein Studium und seine Abschlussarbeit „Cover the Body with Feelings“ 

Mai 2015: Erstes Absolventenkonzert mit Stipendiatinnen und Stipendiaten aus der Musikerförderung des Cusanuswerks

April 2015: Mitbestimmen und über den Tellerrand schauen — das Evangelische Studienwerk ermöglicht neue Perspektiven

März 2015: Den Gründergeist schon während des Studiums entdeckt

Februar 2015: Bericht von Ronny Zimmermann, Stipendiat der Journalistischen Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung

Januar 2015: Das FES-Bildungsprogramm von und für Stipendiat_innen 

Dezember 2014: Begabtenförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung

November 2014: STUDIENSTIFTUNG ZEICHNET BESONDERES ENGAGEMENT AUS: MAXIMILIAN OEHL ERHÄLT DEN „WEITER?GEBEN!“-PREIS 2015

September 2014: Mein Weg zur Hans-Böckler-Stiftung und die Förderung der Stiftung

August 2014: Materielle und ideelle Ermöglichung zum Andersdenken mit einem Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Juli 2014: Kleine Klassen, echte Profis als Lehrer

Juni 2014: WEITER HORIZONT, ENGE GRENZEN? – Austausch ohne Grenzen in offenes Netzwerk als Teil der „Villigster Gemeinschaft“

Mai 2014: Bericht von Nina Schießl (Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk) 

April 2014: Aufbrechen zu neuen Zielen. Mit den Begabtenförderwerken in die Welt. (Bericht von Maria Dillmann, Cusanuswerk)

März 2014: muslimisch – talentiert – engagiert. Avicenna-Studienwerk startet mit der ersten Bewerbungsphase

Februar 2014: "Bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft kommen Studierende aus allen Fachrichtungen zusammen"

Januar 2014: Studieren und Promovieren mit einem Kind oder – man mag es kaum glauben - sogar mehreren Kindern? (Bericht von Helen Schmitt-Lohmann und Laura Solzbacher, Konrad-Adenauer-Stiftung)

Dezember 2013: Ein Tag aus meinem Leben als Stipi von Tina Jung, Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung

November 2013: Abschlussbericht von Olivia Güthling, Altstipendiatin der Friedrich Naumann-Stiftung

 

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