Ich bin Alissa Frenkel und studiere im ersten Mastersemester International Affairs an der Hertie School in Berlin. Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) begleitet mich bereits seit meinem ersten Studiensemester an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Bachelor Neuere und Neueste Geschichte und Politikwissenschaft und ELES hat mich auch während meines Auslandsemesters an der Tel Aviv University in Israel gefördert.
Ich habe ELES auf ganz einfache Weise entdeckt, auch wenn das bei den meisten Leuten, die ich treffe, auf große Verwunderung stößt: Kurz nach dem Abitur habe ich vor meinem Studienanfang einen Termin mit dem Stipendienberater der Universität Freiburg ausgemacht, der mir ELES wärmstens empfohlen hat.
Ich habe mich für eine Bewerbung bei ELES entschieden, weil das Studienwerk genau das anbietet, was ich gesucht habe. Neben der finanziellen Förderung war es mir wichtig, Zugang zu jüdischen Studierenden in Deutschland zu erhalten. Ich bin in Frankreich aufgewachsen und wollte nun das jüdische Leben in Deutschland näher kennenlernen - ELES hat mir genau das ermöglicht. Hier treffen selbstverständlich ganz unterschiedliche Jüdinnen und Juden aufeinander. Bei den Kollegs, Seminaren und Veranstaltungen habe ich gelernt, was Pluralismus und Dialog bedeuten, wie wertvoll intensive Auseinandersetzungen sind und dass auch Kontroversen wichtig sind.
Durch die Förderung bei ELES durfte ich so viele unterschiedliche, spannende Menschen und dadurch auch ausgelebte Formen des Judentums kennenlernen. Die zahlreichen Gespräche haben mich geprägt, mein Wissen erweitert und sie haben mir auch erlaubt, mich kritisch mit meinen Ansichten und meiner Identität auseinanderzusetzen. Neben meinen Mitstipendiat_innen hilft mir auch das ideelle Förderprogramm von ELES, mich kritisch weiterzubilden.
Als Dank für die umfassende Förderung durch ELES habe ich beschlossen, mich im Studienwerk zu engagieren. Seit dem Beginn meiner Förderung war ich Regionalgruppensprecherin, seit über zwei Jahren engagiere ich mich nun als Gesamtsprecherin. So möchte ich dem Studienwerk etwas zurückgeben und gleichzeitig die Chance nutzen, mein Studienwerk aktiv mitzugestalten. So vertrete ich gemeinsam mit dem Stipendiatischen Rat die Interessen der Stipendiat_innenschaft gegenüber der Geschäftsstelle und weiteren studienwerksinternen Gremien. Wir haben bei ELES aber auch die Möglichkeit, eigene Projekte umzusetzen. So haben wir im vergangenen Jahr das Projekt der Fachgruppen eingeführt.
Das Projekt der Fachgruppen liegt mir sehr am Herzen. Es beruht auf dem langjährigen Wunsch der Stipendiat_innenschaft, sich untereinander, aber auch mit Ehemaligen und Vertrauensdozent_innen fachbezogen zu vernetzen. Das Projekt wurde nun umgesetzt und ist bereits auf großen Zuspruch gestoßen. Ich sehe viel Potenzial in dieser neuen Struktur, denn sie fördert das selbstorganisierte Engagement der Stipendiat_innen und den eigenständigen Austausch mit den Ehemaligen und Vertrauensdozent_innen. Die neun Fachgruppen sind ein gutes Beispiel dafür, wie Stipendiat_innen es geschafft haben, ein großes Vorhaben von einem Wunsch in ein Konzept umzuwandeln und schließlich ganz konkret umzusetzen. Die Infrastruktur zur stipendiatischen Mitgestaltung, die uns bei ELES geboten wird und die Unterstützung unserer Ideen und Vorhaben, sind sicherlich zwei der schönsten Aspekte meiner Förderung.
Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk bietet also nicht nur ein Stipendium, sondern ist ebenfalls eine Plattform für Dialog, Austausch und Mitgestaltung. Wir Stipendiat_innen bezeichnen das ELES auch oft als Familie, was ich unbedingt bestätigen kann!