Das Stipendium durch das Cusanuswerk heißt für mich Befähigung. Befähigung durch finanzielle, wissenschaftliche und geistliche Förderung. Und vor allem Befähigung durch eine Gemeinschaft von Menschen, die auf unterschiedlichste Art und Weise studieren, glauben und leben, dabei aber in ihrem Engagement, ihrer Entdeckungslust und ihrer gegenseitigen Wertschätzung miteinander verbunden sind. Diese Vielfalt ist Cusanuswerk und diese Vielfalt schafft die Möglichkeit, dich, wie du es möchtest, auf deinem Lebensweg zu begleiten.
In meinem Fall hat das Cusanuswerk einen großen Anteil an meiner Persönlichkeitsentwicklung der letzten fünf Jahre. Durch das Bildungsprogramm habe ich mich von anderen Fachdisziplinen begeistern lassen und mich gleichzeitig weiter in meiner eigenen vertieft. Das Geistliche Programm stellt in seiner Diversität der Veranstaltungen immer wieder einen Raum für neue Erfahrungen dar und weitet meine Art zu glauben immer wieder aufs Neue. Und die Möglichkeiten, sich stipendiatisch zu engagieren sorgen dafür, dass ich mich selbst praktisch fortbilden und gleichzeitig Verantwortung übernehmen kann. Doch über diesen ganzen Erfahrungen steht die Tatsache, dass ich unglaublich viele Menschen kennengelernt habe, die mein Leben geprägt haben und es wohl noch lange tun werden. Freundschaften, Beziehungen und zwischenmenschliche Begegnungen – das ist für mich Cusanuswerk.
Im Bildungsprogramm ist der heilige Gral der Veranstaltungen eine Ferienakademie. Mehrerer solcher Akademien werden im Laufe eines Jahres immer zu verschiedenen Themen angeboten. Am Tagungsort kommt eine Gruppe von 80 Cusanerinnen und Cusaner zusammen und beschäftigt sich über fast zwei Wochen mit dem Akademiethema in Form von Vorträgen, Workshops und Exkursionen. Die Themenspanne ist dabei extrem weit – von Fotografie über den Islam bis hin zu Fußball gab es schon Akademien – und an der Themensetzung sind die Stipendiatinnen und Stipendiaten selbst mitbeteiligt, wie an vielen weiteren Programmpunkten auch.
Was das Cusanuswerk in seinem Programm einzigartig macht, ist das Geistliche Programm. In enger Zusammenarbeit von stipendiatischer Vertretung und Geistlichem Rektorat vorbereitet, spiegeln die vielen verschiedenen Veranstaltungsformate die Diversität wider, die in der Gruppe der Stipendiatinnen und Stipendiaten vorhanden ist. Im Geistlichen Programm hast du die Chance, dich auszuprobieren und zu finden. Du hast die Möglichkeit, mit anderen Menschen besondere Erfahrungen zu sammeln und zu teilen. Beinahe schon Klassiker wie Besinnungstage in der Karwoche oder Schweigeexerzitien teilen sich den Programmplan mit Angeboten wie Weinlesen in Südtirol, Wanderungen durch Skandinavien oder Seminaren zu gewaltfreier Kommunikation. Und ein dauerhaftes Angebot ist der Aufenthalt im wunderschönen Cusanushaus am Rhein in Bonn-Mehlem. Hier werden regelmäßig Werkwochen zum gemeinsamen Arbeiten, Beten und Leben angeboten und auch abseits der organisierten Wochen ist im Haus Mehlem immer ein Platz für Cusanerinnen und Cusaner – ein echtes Zuhause!
Und dann ist da noch die Gruppe der Stipendiatinnen und Stipendiaten an sich. Manche beschreiben es als Gemeinde, Gemeinschaft oder auch als Familie. Für andere ist es einfach eine Gruppe, in der man einige Freundinnen und Freunde hat. Im Cusanuswerk gibt es einen sehr hohen Grad an stipendiatischer Mit- und Selbstbestimmung. Los geht es schon im Studienort. Mit der Aufnahme ins Cusanuswerk wirst du automatisch in die Hochschulguppe aller Cusanerinnen und Cusaner am Ort deines Studiums aufgenommen. Auch finden selbst organisierte Veranstaltungen statt und du hast die Möglichkeit, direkt Anschluss zu finden. Und auf deutschland- bzw. weltweiter Ebene kannst du dich in der Gestaltung des geistlichen und des Bildungsprogramms einbringen oder die Stipendiatinnen und Stipendiaten in diversen Gremien vertreten. Des Weiteren gibt es stipendiatische Initiativen, die sich für verschiedene Themen einsetzen. Hier kannst du dich wie auch in Fachschaften inhaltlich engagieren und selbst Veranstaltungen organisieren und dabei gilt: Learning by doing.
Was das Cusanuswerk für dich ist – das ist deine Entscheidung!
Und jetzt liegt es an dir: Egal, ob du eine Promotion oder ein Studium beginnst oder auch schon mitten im Studium bist, bewirb dich! Bei der Bewerbung geht es nicht darum, nur tolle Noten zu haben und einen einwandfreien Lebenslauf. Du musst auch keine Antwort auf die Frage haben, wie dein Leben verlaufen wird. Vielmehr möchte das Cusanuswerk engagierte und reflektierte junge Menschen begleiten, sie befähigen und dadurch eine Hilfe dabei sein, dass sie einige dieser Antworten evtl. für sich finden. Und wenn dich diese Idee anspricht – dann solltest du dich bewerben!
Marius Kulassek ist 23 Jahre alt und studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der RWTH Aachen. Er wird seit 2015 durch das Cusanuswerk gefördert und ist seit 2020 Mitglied im Vorstand der Stipendiatinnen und Stipendiaten.