Der Jurist Philipp Sauter forscht am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Privatrecht und ist seit 2023 Promotionsstipendiat der Studienstiftung. Er studierte internationales europäisches Recht an der Université d’Aix-Marseille, Physik und Rechtswissenschaft an der Universität Tübingen und wurde während seines Studiums vom Cusanuswerk gefördert. Hier teilt er seine Erfahrungen auf dem Weg zur Promotion und spricht über die Bewerbung um das Exposé-Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Interview mit dem Juristen Philipp Sauter
Herr Sauter, welche Forschungsfrage steht gerade im Zentrum Ihrer Forschung?
Meine Forschung liegt an der Schnittstelle zwischen Völkerrecht und der Physik. Ich beschäftige mich mit regulatorischen Fragen der Kernfusion, einer Energiequelle, die das Potential hat, in der Mitte des Jahrhunderts die Welt mit emissionsfreier, sicherer und praktisch grenzenlos verfügbarer Energie zu versorgen. Hierbei stellen sich dann regulatorische Fragen: Wie muss ein solches künftiges Kraftwerk reguliert werden in Bezug auf Sicherheitsaspekte? Bestehen Risiken, diese Technologie militärisch zu verwenden? Unter anderem diesen Fragen gehe ich in meiner Forschung nach.
Wie hat Ihnen das Exposé-Stipendium in der Übergangsphase vom Studium zur Promotion weitergeholfen?
Das Exposé-Stipendium der Studienstiftung hat es mir ermöglicht, überhaupt erst dieses Promotionsprojekt zu verfolgen. Eine Finanzierung durch meinen Betreuer war nur im Umfang einer 25%-Stelle möglich. Zwischen dem Entstehen der Idee des Promotionsthemas bis zu einer Zusage für ein Promotionsstipendium vergeht schnell ein halbes Jahr. Mit dem Exposé-Stipendium konnte ich mein Exposé für die Bewerbung ohne finanzielle Sorgen erstellen und mit Kolleg:innen am Institut kritisch bewerten. Da ich mittlerweile in die Promotionsförderung der Studienstiftung aufgenommen wurde, scheint diese Zeit auch sehr fruchtbar gewesen zu sein.
Wozu trägt das Exposé-Stipendium bei, worin haben Sie persönlich Unterstützung erfahren?
Das Exposé trägt zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei. Wer aus einem gutverdienenden Akademiker:innenhaushalt kommt, dem ist es häufig auch möglich, die Phase zwischen Ende des Studiums und Beginn der Promotion zu überbrücken. Wer aber auf externe Finanzierung angewiesen ist, so wie ich als Halbwaise, hat in dieser Phase aber regelmäßig ein Problem. Leistungen nach dem BAföG sowie Studienstipendien enden spätestens mit der letzten Prüfung. Zu diesem Zeitpunkt hat man in der Regel aber kein fertiges Exposé, was aber die Voraussetzung für die Bewerbung um Promotionsstipendien und oft auch für Lehrstühle ist. Hier schließt das Exposé-Stipendium eine Lücke.
Was möchten Sie anderen Studierenden auf dem Weg in die Promotionsphase mit auf den Weg geben?
Wenn man das Exposé erstellt, sollte man sich bewusst machen, wozu dieses dient: den groben Rahmen des Promotionsprojekts zu umreißen und den Weg aufzuzeigen, wie man zur Beantwortung seiner Forschungsfrage kommt. Man sollte sich insbesondere zu Beginn nicht zu sehr in Feinheiten verlieren. Weiterhin sollte man sich bewusst sein, dass sich das Promotionsprojekt im Laufe der Zeit auch fortentwickelt, je tiefer man dann in der Materie ist.