Seit 2019 bin ich Stipendiatin des Avicenna-Studienwerks und habe seitdem eine wundervolle und aufregende Zeit erlebt. Seit Beginn meiner Förderung habe ich eine persönliche Reise angetreten, die aus vielen tollen Veranstaltungen, Möglichkeiten und vor allem aus Selbstentfaltung und -entwicklung besteht.
Mit 17 Jahren habe ich mein Abitur am Grillo-Gymnasium absolviert. Meine Lehrerinnen und Lehrer waren immer fest davon überzeugt, dass in mir viel mehr steckt als nur eine junge, schüchterne Volleyballspielerin. Obwohl ich viel Selbstvertrauen hatte, hinterließ die Vergangenheit während der Asylzeit ihre Spuren, geprägt von Sorgen und Ängsten.
Meine Bewerbung beim Avicenna-Studienwerk war ein Schritt in Richtung einer vielversprechenden Zukunft und ein Ausdruck meines starken Willens, einen positiven Beitrag zur Welt zu leisten. Ich strebte danach, eine aktive Rolle in unserer pluralistischen Gesellschaft einzunehmen und die Gelegenheit zu nutzen, mich weiterzuentwickeln. Diese Ambition wurde von meinen Eltern stets unterstützt, die mir einen festen Anker boten, egal wie herausfordernd unsere Umstände waren.
Ich hatte niemals erwartet, aufgenommen zu werden. Nicht, weil ich dachte, ich wäre dem Studienwerk nicht gewachsen, sondern wegen meines Abiturs. "Ich brauche sowieso einen Schnitt von 1,0, um aufgenommen zu werden" – dieser Gedanke begleitete mich bis zur Abgabe meiner Bewerbung. Doch mit der Zusage zum Bewerbungsgespräch änderte sich meine Denkweise schlagartig, und ich wusste: "Du hast eine Chance."