Über mich
Mein Name ist Lisa Ritter und ich studiere Englisch, Geschichte und Sport auf Gymnasiallehramt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Als ich mich damals bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit bewarb, startete ich gerade in mein Studium und damit in einen für mich völlig neuen Lebensabschnitt. Als Studentin der ersten Generation blickte ich diesem mit viel Vorfreude entgegen. Ich war aber auch etwas nervös und besorgt, den Anschluss an fachliche Inhalte und andere Kommilitonen (ein Wort, das ich in meiner ersten Vorlesungswoche lernte) nicht zu finden. Gleichzeitig hatte ich hohe Erwartungen an mich, wollte beweisen, dass ich das Zeug zum Studieren habe und all die Möglichkeiten ausschöpfen, die sich mir als Studentin bieten: In Vorlesungen und Seminaren zu den unterschiedlichsten Themen und Sprachen meinen Horizont erweitern, mich in studentischen Gruppen für politische Angelegenheiten, die Unterstützung von Flüchtlingen oder benachteiligten Kindern engagieren und die Ermäßigungen in Theatern, Museen und Vereinen auskosten. Kurzum: Ich war neugierig, weltoffen und von dem inneren Bedürfnis erfüllt, meine Freiheit zu nutzen, um mich weiterzubilden und für eine bessere und gerechtere Welt zu engagieren.
Mein erster Eindruck der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF)
Wie es scheint, konnte ich den Auswahlausschuss der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit von diesem Streben überzeugen und so wurde ich Stipendiatin. Das Stipendium war für mich ein wahres Geschenk. Da die Finanzierung des Studiums für mich als Nichtakademikerkind eine große Herausforderung darstellte, ist die finanzielle Unterstützung eine bedeutende Hilfe. Das Stipendium gab und gibt mir die Möglichkeit, mich sorgenfrei auf mein Studium zu konzentrieren und meine verbleibende Zeit und Energie in mein soziales und politisches Engagement zu investieren.
Die ideelle Förderung der FNF öffnet dem Streben und Engagement ihrer Stipendiaten alle Türen. Zahlreiche Veranstaltungen und Projekte von Seiten der Stiftung und aus der Stipendiatenschaft laden dazu ein, sich zu den unterschiedlichsten Themen weiterzubilden, die eigenen rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern, mit Mitgliedern des Bundestags zu diskutieren oder auch professionelle Medienkompetenz zu erwerben. Das Angebot ist so bunt wie die Stipendiatenschaft. Auch ebendiese Vielfalt der Menschen, die aus verschiedenen Orten Deutschlands und der ganzen Welt und mit unterschiedlichsten fachlichen Hintergründen zu den Veranstaltungen anreisen inspiriert mich jedes Mal aufs Neue. Alle sprudeln vor Ideen und Projekten, die sie teils schon ehrenamtlich oder in Start-Ups realisieren oder mit anderen Stips diskutieren wollen. Uns alle eint eine liberale und offene Einstellung, die tiefe aber respektvolle Diskussionen erlaubt, und der Mut Verantwortung zu übernehmen, für uns, für Andere, für Ideen, für Projekte. Der Funke der Begeisterung und Tatkraft springt von einem Stipendiaten auf den anderen über.
Mein Engagement in der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Aus dieser Überzeugung heraus wollte ich die Chancen der FNF nutzen und als Koordinatorin des stipendiatischen Arbeitskreis Kultur selbst Veranstaltungen planen und durchführen.
Was die FNF ausmacht, ist das Vertrauen, dass sie uns Stipendiaten schenkt. Völlig frei in der Themenwahl und auf Grundlage individueller Verantwortlichkeit organisieren wir in stipendiatischen Arbeitsgruppen über hundert Seminare im Jahr, für uns Stips und die breite Öffentlichkeit. Oft thematisieren diese Veranstaltungen hochbrisante politische Themen, wie die Situation des Wohnungsmarktes in Deutschland oder die Legalisierung von Cannabis. Andere Seminare widmen sich den Herzensthemen von Stips, die zwar vielleicht weniger laut medial diskutiert werden, für unsere Gesellschaft jedoch trotzdem von großer Bedeutung sind. Auf Basis von Expertenvorträgen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik – und hier auch gerne aus verschiedenen Richtungen – informieren wir uns über verschiedene Perspektiven, Problemstellungen und Lösungsvorschläge. Dieses Wissen bildet nicht nur die Grundlage für Diskussionen und Projektarbeiten, sondern auch für unsere persönliche Weiterentwicklung und fundierte Meinungsbildung.
Ich durfte in meiner Zeit als Stipendiatin bisher unter anderem Seminare zur Kriegsdokumentation und der damit einhergehenden Verantwortung von Fotografen und Betrachtern, zu Freikirchen in Deutschland und zu Sport und dessen gesundheitlicher, kultureller und politischer Rolle organisieren und leiten. Im Rahmen der Planung und Durchführung dieser und weiterer Seminare, habe ich meist mit ein bis drei weiteren Stips zusammengearbeitet, die ebenfalls für das jeweilige Thema brannten. Wir haben thematische Schwerpunkte gesetzt, ein Veranstaltungskonzept ausgearbeitet, passende Referenten gesucht und eingeladen, sowie die Rahmenbedingungen einer solchen Veranstaltung, von Unterbringung der Teilnehmer bis zur Kaffeeversorgung im Tagungsraum, organisiert. Trotz gewissenhafter Planung, birgt die Seminarleitung vor Ort ihre Herausforderungen: Ein professioneller Auftritt, Übersicht über alle Teilnehmer und das Programm sowie Flexibilität sind gefordert.
Thematisch habe ich bei allen Seminaren, die ich im Laufe der Jahre besucht habe, immer sehr viele neue Informationen und frische Gedankenanstöße erhalten, die ich oft nach dem intensiven Wochenende erst einmal ein bis zwei Tage verarbeiten musste. In besonderer Weise haben mich meine persönlichen Erfahrungen in der Seminarorganisation und -leitung bereichert. Hier hatte ich die Chance, meine professionelle Kommunikation, mein Zeitmanagement und meine Planungskompetenzen zu schulen ebenso wie meine rhetorischen und moderativen Fähigkeiten. Ich bin stolz auf die Entwicklung, die ich von einem eher schüchternen Mädchen zu einer selbstbewussten Frau durchgemacht habe, die ihre Meinung artikulieren und Regeln der respektvollen Diskussion wirkungsvoll durchsetzen kann. Für diese Erfahrungen, von denen ich in meinem privaten und beruflichen Leben profitiere, bin ich der FNF unglaublich dankbar. Die Stiftung gibt uns als Stips die Freiheit und Verantwortung, unsere Themen professionell zu erarbeiten, zu diskutieren und in die politische Öffentlichkeit zu tragen.
Um diese Chancen der Stipendiatenschaft und die Sichtbarkeit ihrer Ideen noch weiter zu fördern, habe ich letzten Herbst meine zweite Amtszeit als Sprecherin der Stipendiatenschaft angetreten. In diesem Amt kann ich unmittelbar an der Förderung stipendiatischer Projekte und dem Austausch zwischen Stips, Stiftung und Politik mitwirken.
Nachdem ich das Geschenk meines Stipendiums also anfangs bei spannenden Seminaren alle paar Monate genoss, erfreue ich mich nun fast täglich daran, zusammen mit inspirierenden Menschen für die Idee der Freiheit und den Liberalismus einzustehen und im Rahmen der politischen Bildung zu stärken.
Ein persönliches Highlight meines Stipendiums ist meine Teilnahme an der Auslandsakademie, die ich diesen Monat nach Israel begleiten darf. Eine Woche lang werden wir dieses unglaublich spannende Land bereisen, um mehr über seine Kultur, Geschichte, Konflikte und Lösungsansätze erfahren – eine Erfahrung, die ein Stipendium bei der FNF ermöglicht.